Schiedsrichter

Schiedsrichter

Der VfR sucht neue Schiedsrichter!

Voraussetzung: 14 Jahre alt und Mitglied im Sportverein

 Nächster Anwärter-Lehrgang: siehe Homepage der Schiedsrichter www.srhildesheim.de

Jeder Interessierte kann sich grds. zum Schiedrichter ausbilden lassen und diesem Hobby dann nachgehen. Der VfR unterstützt (grade) junge Aktive auf diesem Weg. Infos über Lehrgänge, Verdienstmöglichkeiten und die Unterstützung vom Verein gibt es bei Florian Preußner, 0170/4973737 oder unter info@vfr-ochtersum.de

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Lesen Sie hierzu auch ein Interview mit Eric Müller, einem ehemaligen VfR-Spieler und VfR-Schiedsrichter. Dieser hat den Weg vom VfR in den Profifussball geschafft und ist ein erfolgreicher Schiedsrichter in der 2. und 3. Liga.

 

Vom VfR Ochtersum in den Profifußball

Was bisher noch keinem Spieler des VfR Ochtersum gelungen ist, nämlich der Sprung vom VfR in den Profifußball, ist unserem ehemaligen Jugend-Spieler Eric Müller als Schiedsrichter gelungen. Mit 28 Jahren wird Eric regelmäßig als Schiedsrichter-Assistent in der 2. Bundesliga sowie im DFB-Pokal eingesetzt, weiterhin pfeift er selbst in der 3. Liga und in der Regionalliga. Spontan sprang er beim 30. Kuddel-Muddel-Turnier am 29.12.18 als Schiedsrichter ein und stand anschließend für ein Interview mit VfR-Spartenleiter Florian Preußner zur Verfügung.

VfR: „Hallo Eric, vielen Dank, dass Du heute beim Ku-Mu 2018 als Schiedsrichter eingesprungen bist und uns für ein Interview zur Verfügung stehst!“

EM: „Kein Thema, Ehrensache!“

VFR: „ Ich fange mal ganz von vorne an….wann hast du beim VfR gespielt, wer waren deine Trainer und ab wann hast du mit der Schiedsrichterei angefangen?“

EM: „Ich habe im Alter von 5 Jahren (1995) beim VFR begonnen und mit 20 Jahren aufgehört. Ich habe nie für einen anderen Verein gespielt. In der Jugendzeit übernahm mein Vater (Gerd Müller) frühzeitig das Traineramt und führte uns bis zur A-Jugend, die wir mit drei Titelgewinnen im Kreis abschließen konnten. In meiner kurzen Zeit im Herrenbereich war dann Christian Siewer mein Trainer. Ich bin im Februar 2005, also im Alter von fast 15 Jahren, Schiedsrichtergeworden.“

VfR: „Wie läuft das am Anfang? Wer hat dich für „höhere“ Aufgaben entdeckt und auch gefördert?“

EM: „Ich erinnere mich noch gut daran, als ich meinen ersten Einsatz als SR-Assistent von Lutz Kleinholz bei einem Kreisliga-Spiel in Oedelum hatte. Ich war kurzfristig für einen erkrankten Kollegen eingesprungen und ziemlich aufgeregt. Es waren etwas weniger Zuschauer als bei meinen heutigen Spielen, aber viel mehr hätten es für mich damals auch nicht sein dürfen (lacht). Ich wurde aber schnell sicherer und nach einer gewissen Zeit in der Bezirks- und Landesliga auch in der damaligen Niedersachsenliga als Assistent eingesetzt, da war ich 17 Jahre alt. Als SR begann ich im Juniorenbereich, ehe ich mit 17 Jahren erstmals in der 2. Kreisklasse ein Spiel leitete. Die Spielklassen im Kreis durchlief ich in recht kurzer Zeit und leitete mit 18 Jahren Spiele in der Bezirksliga. Im Kreis Hildesheim hat mich damals der Ausschuss um Wilhelm König frühzeitig gefördert, insbesondere sind mir da Jürgen Hast, Christian Schwarzbach und Marcus Schierbaum in Erinnerung geblieben. Bereits vor meinem 18. Lebensjahr konnte ich zudem bei Stephan Müller in der Niedersachsenliga assistieren. Wirklich an Fahrt nahm die Laufbahn dann allerdings erst in Bremen auf, dem dortigen SR-Ausschuss um Torsten Rischbode habe ich sehr viel zu verdanken.“

VfR: „ Wie ging es dann weiter? Konntest du noch aktiv nebenbei spielen?“

EM: „Durch Engagement und gute Leistungen bei Spielbeobachtungen konnte man sich damals in den unteren Spielklassen für höhere Aufgaben empfehlen. Voraussetzung für einen Aufstieg ist dann immer auch das Bestehen der Leistungsprüfung, die theoretische und körperliche Anforderungen beinhaltet. Als ich dann 2010 nach Bremen zog, um dort eine Ausbildung zu beginnen, wusste ich zunächst gar nicht, ob ich pfeifen oder spielen wollte. Beides parallel auszuüben, war mir zu viel. Ich entschied mich dann zunächst dafür, nicht mehr zu spielen, dafür aber an den Wochenenden nach Hause zu fahren, um weiterhin Spiele im Kreis Hildesheim zu leiten. Damals war ich 20 Jahre alt. Ich merkte jedoch schnell, dass das Pendeln und dieser Spagat zwischen zwei Städten anstrengend war und mir nicht viel Spaß machte. Und so besuchte ich im Jahr 2011 erstmals das Schiedsrichtertraining des Kreises Bremen-Stadt. Im Nachhinein eine tolle Entscheidung. Ich fühlte mich sofort sehr gut aufgenommen und nach bestandener Leistungsprüfung konnte ich ab der Saison 2011/2012 als Schiedsrichter in der Landesliga und Bremen-Liga eingesetzt werden.“

VfR: „Dann ging es steil bergauf?!“

EM: „Ich bin 2011 erstmals in der Bremen-Liga und 2013 in der Regionalliga Nord eingesetzt worden. Seit 2016 leite ich Spiele der 3. Liga. Ebenfalls seit 2016 bin ich als Assistent und 4. Offizieller in der 2. Bundesliga im Einsatz, Spiele im DFB-Pokal waren auch schon dabei. Mein Verein ist der FC Union 60 Bremen.“

VfR: „Wie oft musst du trainieren und an Lehrgängen vom DFB teilnehmen?“

EM: „Als Schiedsrichter ist man für seine Fitness letztendlich selbst verantwortlich. Ich trainiere je nach Spielplan 2 - 3 mal pro Woche, versuche die Inhalte dabei zu variieren. Es besteht neben Krafttraining aus verschiedenen Laufeinheiten wie z.B. Intervalltraining und Tempoläufen, auch mal Fahrradfahren und Stabilisationsübungen. Ich gehe aber auch einfach mal locker joggen. Lehrgänge haben wir vom DFB regelmäßig im Abstand von ca. 2 Monaten.

VfR: „Was war bisher das „interessanteste“ Spiel?“

EM: „Es waren in den letzten Jahren doch viele Highlights dabei. Etwas ganz Besonderes war sicherlich mein erstes Spiel in der 2. Bundesliga, damals in der Allianz-Arena beim Heimspiel des TSV 1860 München gegen Arminia Bielefeld. Seitdem folgten viele interessante Spiele vor teils tollen Kulissen, da fällt es mir sehr schwer, eins hervorzuheben.“

VfR: „ Was war das Spiel mit den meisten Zuschauern?“

EM:"Als Assistent war es in der Saison 2016/2017 das Spiel VfB Stuttgart – 1. FC Kaiserslautern vor 52.000 Zuschauern. Aber auch beim Spiel 1. FC Köln – SG Dynamo Dresden im November 2018 waren es mit 50.000 nicht viel weniger. Das Hamburger Volksparkstadion war in der laufenden Saison mit knapp 50.000 Besuchern ebenfalls sehr gut besucht. Als Schiedsrichter war es in der aktuellen Saison das Spiel der 3. Liga zwischen TSV 1860 München und FC Würzburger Kickers, das Stadion an der Grünwalder Straße war mit 15.000 Zuschauern ausverkauft."

VfR: „Wie ist der Umgang mit den Profispielern? Gibt es da Kontakte?

EM:"Der Umgang mit den Profifußballern gestaltet sich aus meiner Sicht in aller Regel problemlos und läuft auf einer guten, professionellen Ebene ab. Gegenseitiger Respekt ist für mich ein wichtiger Faktor. Spüre ich diesen, hat man eine sehr gute Basis um zu kommunizieren. Emotionen gehören aber auch zum Spiel, als Schiedsrichter musst du dir darüber im Klaren sein, dass deine Entscheidungen für die Spieler in Drucksituationen auch mal als Ventil dienen, um Dampf abzulassen, die Kritik selten persönlich gemeint ist. Aber natürlich musst du den Spielern Grenzen aufzeigen, ohne sie dabei von oben herab zu behandeln. Eine ruhige Ausstrahlung ist wichtig. Ärger habe ich damit selten. Bestehende Kontakte gibt es nicht, wenn man sich vor und nach dem Spiel im Stadion sieht, gibt es mit dem einen oder anderen mal einen Smalltalk. Ein guter Umgang ist sehr wichtig, eine gesunde Distanz aber auch.“

VfR: „Wie läuft so ein Wochenende ab, wenn du z.B. in der 2. Liga angesetzt bist (Anreise, Hotel, Spiel, Abreise)?“

EM: „Es läuft immer so ab, dass das Schiedsrichterteam am Tag vor dem Spiel im Hotel vor Ort anreist. Diese Vorgabe ist unabhängig von der Anstoßzeit. Es ist also egal, ob ein Spiel am Samstag um 13:00 Uhr oder am Mittwoch um 20:45 Uhr stattfindet, die Anreise erfolgt am Vortag. Dies ist auch wichtig, um sich entsprechend vorbereiten zu können. Wir finden uns am Spieltag ca. 2 Stunden vor Anstoß im Stadion ein, dann begehen wir den Platz. Da gibt es zwischen Kreisklasse und Profifußball keinen Unterschied. Nach dem Spiel analysieren wir bereits in der Kabine die Spielleitung mit dem Schiedsrichterbeobachter. Anschließend erfolgt in der Regel die Abreise, nach Abendspielen folgt meist eine weitere Übernachtung im Hotel. Wenige Tage nach dem Spiel erhalten wir einen schriftlichen Bewertungsbogen, zudem schaue ich mir über ein Portal jedes Spiel noch mal in voller Länge im Fernsehen an, um positive und negative Aspekte aufzuarbeiten.“

VfR: „Gibt es noch Lampenfieber und Nervosität vor einem Spiel?

EM: „Früher war ich vor den Spielen doch ab und an nervös. Dies hat sich im Laufe der Jahre aber sehr verändert. Durch die vielen Erfahrungen, die man gesammelt hat, wird man deutlich abgeklärter. Ich bin froh, dass ich heutzutage vor einem Spiel nicht nervös bin, das wäre aus meiner Sicht auch nicht hilfreich. Man muss sich ja der Aufgabe gewachsen fühlen und in seine Stärken vertrauen, das ist schon wichtig. Eine leichte „gesunde“ Anspannung verspüre ich allerdings schon, die benötigt man auch.“

VfR: „Gibt es manchmal „Wünsche“ deiner Freunde für einen bestimmten „Spielausgang“?

EM: „Nein, die freuen sich einfach, mich auch ab und an in den Stadien und im Fernsehen sehen zu können, weil sie auch wissen, wie lang der Weg dahin gewesen ist. Mit Wünschen sollte man sich aber auch an den Weihnachtsmann wenden, nicht an den Schiedsrichter (lacht).

VfR: „Vielen Dank für das tolle Gespräch und dein Heimatverein wünscht dir für die weitere Karriere alles Gute und dann auch irgendwann Spiele in der 1. Fußball-Bundesliga!“

EM: „Gern geschehen. Vielen Dank! Euch auch alles Gute, insbesondere der 1. Herren, damit es für den Aufstieg reicht!“

Aktuelles

Cookie-Hinweis

Diese Website verwendet Cookies gemäß unserer Datenschutzerklärung, um Ihr Nutzererlebnis zu verbessern. Weitere Details zur Nutzung und Deaktivierung von Cookies erfahren Sie hier.

Einverstanden

Cookie-Informationen

Diese Internetseite verwendet Cookies, um die Nutzererfahrung zu verbessern und den Benutzern bestimmte Dienste und Funktionen bereitzustellen. Es werden keine der so gesammelten Daten genutzt, um Sie zu identifizieren oder zu kontaktieren.

Cookies sind kleine Dateien, die lokal auf Ihrem Computer gespeichert werden. Diese Dateien können keinen Schaden an Ihrem Computer anrichten.

Besuchen Sie die Internetseite des Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, um mehr über Cookies und lokalen Speicher zu erfahren.

Wenn Sie keine Cookies durch diese Website speichern lassen möchten, können Sie dies direkt in Ihrem Browser einstellen. Wie dies für Ihren Brwoser funktioniert, erfahren Sie bei Klick auf den jeweiligen, nachfolgenden Button.